Wie schnell wirkt das Kinder- und Jugendcoaching?
Im Kinder- und Jugendcoaching und im Mental Coaching geht Veränderung in der Regel schnell. Im Durschnitt verschwindet die Störung, die Betroffene wahrnehmen, innerhalb der ersten fünf Sitzungen. Veränderung ist manchmal aber auch nicht sofort spürbar. Dann ist es wichtig zu wissen, warum das so ist – und dass es keinen Grund zur Sorge gibt.
Die meisten kommen auf Empfehlung zum Coaching und erwarten dann ein genauso schnelles Ergebnis, wie es sich bei Nachbarskind, Kollegen oder vom Hörensagen eingestellt hat. Wenn das nicht der Fall ist, und Veränderung nicht gleich spürbar ist, dann ist das keine Katastrophe.
Das solltest Du jetzt wissen:
- Es ist völlig in Ordnung und auch nicht ungewöhnlich, dass das Gefühl da ist, dass noch keine Veränderung spürbar geworden ist, wie es sonst bei anderen der Fall ist.
- Teile es mir mit, so kann ich diese Information mit in meine Arbeit einfließen lassen und z. B. prüfen, ob wir noch andere Ebenen bearbeiten müssen, um das Problem zu beheben.
- Das Wichtigste: Habe keine Sorge! Das konkrete Anliegen, mit dem Du oder Dein Kind zu mir gekommen ist, kann früher oder später gelöst werden, je nach Umfang und Möglichkeit geht das aber manchmal nicht so schnell wie bei anderen.
Warum das so ist?
Stell Dir das, was Du bei Dir oder Deinem Kind als Störung im Innen oder Außen wahrnimmst, als einen Eisberg vor. Ein Berg eingefrorener traumatischer Erlebnisse und anderer z. B. – nicht selten genetisch bedingter oder vorgeburtlicher – Belastungen. Wenn wir im Coaching miteinander arbeiten, tragen wir von diesem Berg in jeder Stunde ein Stück von der Spitze ab. Manchmal, gerade bei geringer Belastung, kleineren Problemen und jungen Kindern (denn da haben sich oft noch nicht so viele Blockaden angestaut) ist dann alles schnell spürbar gelöst und gut.
Manchmal aber kommt direkt unter der abgetragenen Schicht eine neue, tiefer liegende Schicht als neue Spitze an die Oberfläche. Neue Blockaden, die den Energiefluss behindern, und die gelöst werden wollen. Das passiert so lange, bis der ganze Eisberg abgetragen ist. Das kann manchmal dauern. So kann es vorkommen, dass Du und/oder Dein Kind momentan keine Veränderung wahrnehmt, obwohl eigentlich schon viel passiert ist.
Kannst Du erahnen, wie groß das Problem ist?
Um zu erahnen, wie groß ein Problem ist, und ob die Größe des Problems vielleicht ein Grund dafür ist, dass es nicht so schnell geht wie bei demjenigen, von dem Du die Empfehlung fürs Coaching bekommen hast, frage Dich:
- Wie lange besteht das Problem schon? Wie viele Jahre wird es schon weitergeschleppt – vielleicht sogar über Generationen?
- Gibt es offensichtliche Belastungen in der Familie, die sich hier ebenfalls auswirken könnten?
- Wurden schon oder werden noch Medikamente zur Unterdrückung des Problems eingesetzt?
- Gab es über die Zeit immer weitere Verschlechterungen und haben sich kompensierende Verhaltensmuster verfestigt, wie Zwänge, Süchte bzw. suchtähnliche Verdrängungshandlungen?
Im Kinder- und Jugendcoaching hilft es auch, als Eltern bei sich selbst hinzuschauen. Denn wenn Kinder sich verändern, muss es auch gesehen und wie ein Wunder anerkannt werden können. Frage Dich selbst:
- Mit welchen Gedanken und Worten begleite ich den Prozess meines Kindes?
- Bin ich offen für die Veränderung? Bestärke ich und interessiere ich mich – oder warte ich nur darauf, dass mein Kind wieder in alte Muster zurückfällt?
- Und schließlich: Mit was arrangiere ich mich in meinem eigenen Leben eigentlich schon viel zu lange (Blockaden, körperliche Beschwerden, unerfüllte Wünsche, ungeklärte Beziehungen) ? Und fühle ich mich vielleicht selbst auch total blockiert und schaffe damit erschwerte Bedinungen für eine nachhaltige Veränderung meines Kindes, z. B. durch täglichen Streit oder Chaos zu Hause?
Auf jeden Fall wisse:
Das Gefühl und die Gedanken, dass sich momentan nichts verändert, bringen keine Lösung mit sich. Je ruhiger Du und/oder Dein Kind innerlich bleibst, desto besser kann die Energie fließen. So kannst Du den Prozess auch anders wahrnehmen und mit der angestoßenen Veränderung in Kontakt treten.
Um eine Veränderung anzustoßen und wahrzunehmen, habe einfach Geduld, ich helfe Dir und/oder Deinem Kind dabei, dass der Berg abgetragen wird und Muster sich in der Folge auflösen und verändern können – das ist meine Aufgabe!
Mit der Zeit bekommst Du und/oder Dein Kind auch die Kraft und Klarheit, das Ganze aus der Vogelperspektive zu betrachten.
Das ist vergleichbar mit einem Weg, den Du beschreitest. Währenddessen Du unterwegs bist, ändert sich die Landschaft um Dich herum vielleicht nicht viel und Du weißt bei einer neuen Strecke und ohne Navi auch nicht, wie viel des Weges Du schon geschafft hast und wieviel noch vor Dir liegt. Aber von oben betrachtet, könntest Du genau erkennen, wie weit Du Dich vom Ausgangspunkt schon entfernt hast und wie viel sich bereits verändert hat.