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Erfolgebuch führen

Erfolgebuch führen

Menschen neigen oft dazu, mehr über die schlechten Dinge im Leben nachzudenken, als ihnen förderlich ist. Diese Fokussierung bereitet einen Nährboden für Angst und Depression – und in der Folge noch mehr von diesem Negativem im Leben. Die Lösung ist ein Tool aus der positiven Psychologie: das Erfolgebuch. Zehn Minuten Zeit vor dem Schlafengehen reichen, um mit der kraftvollen Methode des Tagebuchschreibens dem Leben einen neuen Dreh zu geben – zu mehr Glück, Zufriedenheit, Lebensfreude und Selbstbewusstsein. 

 

Wer sein Gehirn ständig damit beschäftigt, wer einen wie ärgert, ausgrenzt, beschimpft, ignoriert, ungerecht behandelt oder schadet im Leben, zieht noch mehr davon an und hält seine Schwingung und Ausstrahlung auf einem niedrigen Niveau. Gedanken produzieren bekanntlich Realität. Und das, was man über sich selbst denkt, wird schnell zu dem, was andere über einen denken. Ein Teufelskreislauf, aus dem es nur einen Ausweg gibt: Stopp zu negativen Gedanken! Bewusst den Moment genießen und sich beim Rückblick auf den Tag mit ganzer Achtsamkeit nur auf die Dinge zu konzentrieren, die gut getan haben, die gut gelaufen sind und für die man sich selbst auf die Schulter klopfen kann.

 

Das Erfolgebuch – ein starkes Tool in der Praxis

Kinder und Jugendliche, die zu mir ins Coaching kommen, erhalten gleich zu Beginn ihr persönliches Erfolgebuch von mir oder ihren Eltern geschenkt und bringen es zu jeder Stunde mit. Vom einfachen Vokabelheft bis zum regenbogenfarbenen Wendepailletten-Tagebuch ist die Bandbreite dabei groß. Jeden Abend füllen die Kinder und Jugendlichen dann alleine oder mit Hilfe der Eltern das Erfolgebuch aus. Sie schreiben dabei drei bis fünf Dinge auf, die heute gut gelaufen sind und warum sie gut gelaufen sind.

 

Das mag am Anfang und wenn Kinder und Jugendliche schon tief und lange in der Negativfalle sitzen und eine depressive Verstimmung entwickelt haben, schwierig sein. Aber erfahrungsgemäß ändert sich das mit der Routine und einem immer gesünderen Geist schnell. Es gilt jeden Tag einfach nur, genau hinzusehen.

Auch kleine Erfolgserlebnisse zählen: winzige Dinge, die den Tag erhellt haben – nie ist alles nur schlecht!

Wenn Eltern das Erfolgebuch gemeinsam mit ihrem Kind ausfüllen, ist das Tagebuchschreiben zudem der ideale Anlass, wieder mehr Verständnis füreinander zu entwickeln und näher zusammenzurücken. Warum ein Kind nach der Schule oft so schweigsam und in sich gekehrt ist, keinen Appetit hat, nicht aufräumen und nicht gehorchen will – oder schnell auf Hundertachtzig ist und Streit vom Zaun bricht, erscheint dann manchmal in einem ganz anderen Licht.

 

Die Achtsamkeit auf positive Dinge lenken

Den Tag zu reflektieren und in einen positiven Gedankenkreislauf zu kommen, hilft den Kindern und Jugendlichen auch, gut einschlafen zu können. Tagsüber wächst mit der Zeit schließlich automatisch die Achtsamkeit auf alle Dinge, die dem Kind gut tun und die es erfolgreich macht. Mit diesem Tagebuch erreichen Kinder schnell mehr Selbstbewusstsein, Lebensfreude und inneren Antrieb.

 

Probieren Sie es doch auch gleich mal aus!

Notieren Sie jeden Abend drei bis fünf positive Erlebnisse des Tages.

• Wofür bin ich dankbar?
• Was macht mich glücklich?
• Worauf bin ich stolz?
• Was ist mir heute gut gelungen?

Beantworten Sie nach der Benennung des positiven Erlebnisses auch die Frage: „Warum ist es dazu gekommen?“ Hier ein einfaches Beispiel:
Positives Erlebnis: „Meine Nachbarin hat mich zum Essen eingeladen.“
Warum kam es dazu: „Weil wir uns letztens so nett unterhalten haben und ich sie immer zum Lachen bringe – sie schätzt meine Anwesenheit und meine Gabe, lustige Einfälle zu haben und mich gut mit anderen unterhalten zu können.“
Auch wenn es sich zuerst komisch anfühlt, bleiben Sie mindestens eine Woche lang dabei, es wird immer leichter werden. Wenn Sie diese Übung mehrere Monate durchführen, ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie weitaus glücklicher und dankbarer sein werden, als Sie es bisher waren!